Georg Hempel

"Fleetenkieker"

"Büschen Politik"

"De Orgeldreier"

"Kein Hüsung"

"Stratendriewer"

"Aschenputtel"

"Peter Ruchboort"

"Dat Düwelspeel"

P. Friedrichsen

"Springlebennig"

"Plünn un Knoken"

"Fastmokers"

"Schippanstricker"

"Am Hoben"

W. Draesner

"Tod im Wasser"

"Im Tode vereint"

"Der Tod und die Kinder"

Kara Walker

Titel unbekannt
Titel unbekannt
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Henri Matisse

P.O. Runge

Hund, den Mond anbellend
Hund, den Mond anbellend
Tulpe
Tulpe

J.W. von Goethe

Fritz von Stein

E. de Silhouette

Etienne de Silhouette
Etienne de Silhouette
Etienne de Silhouette
Etienne de Silhouette

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zuletzt aktualisiert:

15.03.2022

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PAUL FRIEDRICHSEN

*1893; † 1969

Paul Friedrichsen wurde am 6. Oktober 1893 in Kiel geboren, besuchte die Kunstakademie in Berlin, wo er in der Klasse von Lovis Corinth arbeitete, setzte seine Studien in Breslau fort, kam aber dann nach Hamburg und wohnte zuletzt in Blankenese, wo er 1969 starb.

In den frühen 1960er Jahren habe ich bei Paul Friedrichsen, dem Blankeneser Meister des Scherenschnitts, ein Schülerpraktikum gemacht. 
Er hat mich in die Geheimnisse des Scherenschnitts eingeweiht.
Die beiden Arbeiten "Springlebennig" und "An min Fähr" hat er mir zum Abschied geschenkt.
Ich war sehr stolz darauf und habe diese großzügige Geste bis heute nicht vergessen.

Hamburgensien

1935 bis 1968

Paul Friedrichsens Scherenschnitte von Elbe und Schiffahrt, von Hamburger Typen und der Küstenlandschaft, haben Freunde in aller Welt gefunden. Die altväterliche Balustrade der Lombardsbrücke mit dem im Dunst silhouettenhaft erscheinenden Jungfernstieg im Hintergrund hat ihn einst veranlasst, seinen schwarzen Scherenschnitten eine graue Silhouette zu hinterlegen. Dieser Manier, die einen neuen Silhouettenstil bedeutete, ist er bis vor wenigen Jahren treu geblieben. Aber dann war er der "Schwarzen Kunst" müde geworden. Ihn hungerte nach Farbe, nach plastischer Gestaltung. Es trieb ihn, seine Welt auch einmal anders als im Profil darzustellen. Seitdem hat er in Aquarellen und Ölbildern Szenen aus dem Hafen, Landschaften am Strom, Idyllen an der Küste und auf den Halligen, Stimmungen in der Heide eingefangen, in denen, wie kaum bei einem andern Maler unserer Zeit, die Palette die Technik bestimmte.
Johs. Sass, Hamburger Abendblatt 04.10.1958

Variationen

Der eine Handschnitt heißt "Am Hoben", der andere "Hobenlüd".

Offensichtlich hat Friedrichsen sich selbst kopiert und erfolgreiche Motive leicht variiert mehrfach wiederholt. 

Die Motive "Schippanstricker" und "Schippanmoler" sind nahezu identisch. Ich wurde nur aufmerksam, weil die Titel unterschiedlich waren. Natürlich kann man das Papier doppellagig schneiden, aber trotzdem ...

"Sünd ji all dor?" und "Seid ihr alle da?".

Kasperle-Theater in Hamburg und anderswo. Das Puplikum ist dasselbe. Der Scherenschnitt (rechts) ist allerdings ein dreistes Plagiat mit unleserlicher Signatur.

Sammlung Röpenack

Der norddeutsche Sammler J. Röpenack hat diese ungewöhnlichen Schnitte von Paul Friedrichsen zur Verfügung gestellt.

"Hobenlüd"

Auf dem Weg zur Schicht. Hafenarbeiter an den Landungsbrücken. 

 

Ein für Friedrichsen eher ungewöhnliches Querformat ...

Diese drei Szenen aus der Arbeitswelt des Hamburger Hafens - ohne jede Folklore - sind von hohem künstlerischem Wert.

... und noch mal quer und überaus quirlig: "Hamburg"

in ungewöhn-licher Größe (48 x 84 cm) und auch sonst einzigartig.

Die bekannten Hafenszenen, allerdings ohne die übliche zweite graue Ebene. Wirkt puristisch. Irgendwie fehlt etwas. So schnell hat man sich an die sonst so opulente Bildsprache von Friedrichsen gewöhnt.

Seelüüd an de Woterkant

 

Blick ins Tal

Ungewöhnliches zweifarbiges Motiv einer Heidelandschaft. Diese Form war eigentlich für die Hamburgensien reserviert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Musiker

Zeitlich lassen sich die beiden Porträts von Brahms und Händel nicht einordnen. Signatur und Stil sind untypisch für Friedrichsen.

Rolf und seine Freunde

1966

Rolf und seine Freunde

von Werner Demuth

Lesebuch für Hamburger Schulen

vom 3. Schuljahr an

Georg Westermann Verlag 1966

Einband und Scherenschnitte von

Paul Friedrichsen

Die ungebaute Stadt

1939

Titelbild des Buches "Hamburg"
Titelbild des Buches "Hamburg"

Titelillustration

Chronik der Stadt Hamburg

Johannes Saß / Hermann Okraß

 

 

 

 

Adolf Hitler und

Fritz Todt betrachten das Modell der Elbhochbrücke 
(Obersalzberg, 18. Mai 1937)

Zweifellos handelt es sich um das Modell der Elbhochbrücke, die Friedrichsen zwei Jahre später in seinem Scherenschnitt für den Buchtitel dargestellt hat. Offenbar war das der Siegerentwurf für die geplante Elb-Querung. Friedrichsen hat beeindruckend "naturgetreu" gearbeitet, aber verwirklicht wurde nichts davon.

Unser Lied

Ein Sing- und Musizierbuch für die Jugend 1935

Hakenkreuzfahne

Paul Hartung Verlag, Hamburg

Herausgegeben vom

Nationalsozialistischen Lehrerbund Gau Hamburg

 

Illustrationen Paul Friedrichsen

 

Schon sehr früh hat Friedrichsen sich der nationalsozialistischen Ideologie angepasst. Manche seiner Scherenschnitte aus diesen Jahren erscheinen heute problematisch.

Lebensborn

Ein Jahrweiser für innere Erneuerung 1933

Lebensborn 1933

 

In diesem Jahrbuch ist ein dreifarbiger Scherenschnitt von Paul Friedrichsen abgebildet. Der Einzige den ich kenne.

Die Illustrationen sind eher romantisch und belanglos, jedenfalls noch ohne direkten nationalsozialistischen Bezug.

Der von der SS getragene Verein Lebensborn wurde erst Ende 1935 gegründet.

"Abendfrieden"
"Abendfrieden"

Ernst Wiechert gewidmet?

Im Nachlass von Wiechert befinden sich sechs Scherenschnitte von Friedrichsen, die Bezug zu Ostpreußen und/oder dem  Schriftsteller haben könnten.

Ernst Wiechert war in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts und nach dem zweiten Weltkrieg einer der erfolg- und einflußreichsten Dichter in Deutschland.

Anläßlich seines 50.Todestages erschien eine Sonderbriefmarke zu seinem Gedenken.

 

 

Kinderland

Mappe mit 4 Handschnitten 1935

Blick in die Märchenwelt

Sieben Postkarten nach orig. Schattenrissen von Paul Friedrichsen

Im Kinderland. Ernst und heiter

1930

Im Kinderland

 

Buchschmuck und Zeichnungen von

Paul Friedrichsen

Neun Handschnitte

Herausgeber:

Sächsischer Pestalozzi-Verein

Erotik

1925

Aus Niederdeutschland

1922

 

Aus Niederdeutachland

Schwarzweiß-Bilder

von Paul Friedrichsen

Quickborn-Verlag Hamburg

 

 

 

Mappe mit ursprünglich 8 Blöttern.

Blatt 1 fehlt.

Postkarten-Romantik

Ausstellung zum 60. Geburtstag


Diesen Aufkleber nutzte die
Galerie Commeter um die Werke der von ihnen betreuten Künstler zu marken.
Spätestens seit 1948 wurde Friedrichsen von Commeter ausgestellt und verkauft. Heute mag Commeter wohl nicht mehr dazu stehen. Meine Anfragen wurden jedenfalls nicht beantwortet.
P. Friedrichsen, © Hamburger Anzeiger Oktober 1953
P. Friedrichsen, © Hamburger Anzeiger Oktober 1953

Paul Friedrichsen in seinem Atelier. Das Foto wurde 1953 anlässlich seines 60. Geburtstages veröffentlicht.

Die Galerie Commeter hatte ihm zu Ehren eine Ausstellung organisiert. Der Hamburger Anzeiger hat berichtet.

Nachruf

In der Blankeneser Hauptstraße 25 starb am 18. März 1969 im 76. Lebensjahre der bekannte Silhouetten-Schneider Paul Friedrichsen. Diese Technik, in alter Zeit einmal ein Gesellschaftsspiel, hatte er zu einer Kunst erhoben. Sie war so einmalig, daß er sie anlässlich seines 75. Geburtstages in der "Aktuellen Schaubude" vorführen musste. Zuweilen aber überwältigte Paul Friedrichsen die Sehnsucht nach Farbe: Dann entstanden in leuchtenden Tönen seine Bilder von der Elbe, von der Nordseeküste und den Inseln. 

Hamburger Abendblatt 22./23.03.1969

Die Grabstätte liegt auf dem Friedhof Blankenese H 420. Das Grab ist inzwischen allerdings abgeräumt.

Überraschende Parallele

Paul Friedrichsen hat zeitweilig genau wie Georg Hempel in der Steenkampsiedlung in Hamburg-Bahrenfeld gewohnt. Ob die beiden Künstler sich kannten und Kontakt hatten ist nicht belegt. Weltanschaulich lagen sie weit auseinander.

Paul Friedrichsen lebte ab 1931 in der Kluckstraße 172                          (heute Wichmannstraße).

 

 

!933 zog er in das sogenannte Ledigenheim in der Ebertalleee 172

 

 

 

 

 

Fotos: © Chronik Steenkampsiedlung