Nach den Erlebnissen als junger Soldat im Ersten Weltkrieg gab Walter Draesner 1922 ein vielbeachtetes Buch mit Scherenschnitten heraus.
Die erste Vorzugsausgabe umfasste 200 vom Künstler signierte Exemplare auf feinstem Bütten.
Im Vorwort schrieb Max von Boehn, datiert "Karfreitag 1922":
„Es ist merkwürdig, daß ein so melancholisches Thema gerade immer die künstlerische Jugend beschäftigt hat, aber von Hans Holbein bis Alfred Rethel und Max Klinger hat es gerade die Werdenden gereizt, sich mit dem unabweis-lichen Schicksal auseinanderzusetzen, so als wollten sie dem letzten Schrecken sein Grausen nehmen, in dem sie ihm fest ins Auge sehen".
Diese Bilderfolge mit 22 Arbeiten gilt als das Hauptwerk des Malers und Grafikers Walter Draesner, der in Düsseldorf an der Kunstgewerbeschule und Akademie studierte und später dort auch lebte.
Seine späteren Werke erinnern erstaunlich wenig an den kraftvollen dramatischen Stil von 1922.
"Norddeutsches Bauerngehöft mit Hühnerhof"
Öl auf Leinwand, 1926